Forum 3 Stuttgart
50 Jahre Jugend- & Kulturarbeit

»Mögen in diesem Bau viele Menschen Kraft finden, sich in ihrem innersten Kern zu ergreifen und zu wandeln, um nach dem Urbild des Menschen die Welt zu gestalten.«
Siegfried Woitinas, Gründer des Forum 3, zur Grundsteinlegung des Forum 3-Erweiterungsbaues, 1981

Das Forum 3 ist ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum im Herzen von Stuttgart. Auf fünf  Etagen und 1.700qm bietet es in seinem offenen Haus ein breites Spektrum von Kursen, Seminaren, Vorträgen und Diskussionen und ein Café als Begegnungszentrum. Träger ist ein gemeinnütziger Verein. Er ist ein freier Zusammenschluss von Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, verantwortliches Handeln zu entwickeln, um zur Lösung der brennenden Probleme unserer Zeit beizutragen. Das professionelle Forum Theater mit eigenständigem Spielbetrieb ist seit 2008 nicht mehr unter dem Dach des Vereins, sondern eine gemeinnützige GmbH. Alleiniger Gesellschafter ist der Forum 3 e.V.

Entstanden ist das Forum 3 während der Studentenbewegung und der internationalen Aufbrüche der Jahre 1968/69. Von Anfang an war es orientiert auf den gesamt-gesellschaftlichen Gestaltungsimpuls einer Gliederung und gleichberechtigten sachgemäßen Zusammenarbeit der drei großen sozialen Hauptbereiche Kultur, Recht/Politik, und Wirtschaft. Es wurde bewusst im Zentrum Stuttgarts von Menschen begründet, die in direkter Auseinandersetzung mit den aktuellen sozialen Strömungen und Ereignissen der Zeit arbeiten, und dabei gleichzeitig die eigenen geistig-spirituellen Einsichten kontinuierlich weiter entwickeln und vertiefen wollten. Dieser Impuls, getragen von den Anregungen, die in der von Rudolf Steiner entwickelten Anthroposophie als Arbeitsgrundlage für eine geistige Auffassung des Menschen und der Welt gefunden werden können, lebt bis heute im Trägerkreis des Forum 3.

Neben den Angeboten die im veröffentlichten Programm ihren Ausdruck finden, nutzt eine Vielzahl von Initiativen und Gruppierungen die Räume und Möglichkeiten des Forum 3 für ihre eigenen Aktivitäten und Ziele. Das ist gewollt. Das Forum 3 ist ein offenes Zentrum. Wo seinen Zielen und Grundsätzen nicht entgegenarbeitet wird, und wo nicht Kraft und Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen des Forum 3 menschliche Grenzen setzen, ist jeder eingeladen, sich einzubringen. Vielfalt ist die Grundlage jeder Entwicklung. Und gerade erlebte Gegensätze sind oft der Anstoß für die Entdeckung und Findung neuer Wege und Lösungen. Dieser neuen Wege und Lösungen bedarf unsere Zeit. Niemand wird sie alleine hervorbringen. Zusammenarbeit über Grenzen hinweg, Vernetzung, globale Bezüge sind heute überlebensnotwendig. Die zerstörenden Auswirkungen neo-liberaler Globalisierung auf der ganzen Welt, in allen Bereichen der Gesellschaft, für Mensch und Natur, sind eine existentielle Herausforderung an wirklich praktikable und erprobte Alternativen, die Bausteine einer neuen, menschen- und menschheitsgemäßen Kultur sein wollen. Für eine solche Kultur möchte das Forum 3 selbst ein kleiner mittragender Baustein sein, wo Menschen mit unternehmerischer Initiative und vollem persönlichen Einsatz ohne materielle Gewinnabsichten arbeiten. Es möchte ein Ort für Menschen sein, die aus dem Sozialem und aus dem Spirituellen, als Kulturkreative, eine zivile, menschenwürdige Gesellschaft hervor-bringen wollen.

Die soziale Struktur im Forum 3 ist das Ergebnis eines sich immer wieder erneuernden Prozesses. Es wird versucht, alle Regelungen an Hand der Aufgaben möglichst aus dem unmittelbaren Verhältnis von Mensch zu Mensch zu entwickeln. Am Anfang steht immer ein Gespräch. Selbstverwaltung wird an dem Grundsatz orientiert, dass jeder Mensch an dem Ort, der Sache und dem Zeitraum mit beraten und entscheiden kann, für den er sich fest mit einer Aufgabe verbunden hat und so auch die Folgen seiner Entscheidung mitträgt.
Im Laufe der Jahre ist dadurch eine differenziert gegliederte Sozialgestalt entwickelt worden, die in ihrer Gesamtheit durch die festen Mitarbeiter*innen kollegial geleitet wird. Jeder der vier öffentlichen Bereiche wird von einem Mitarbeitenden verantwortlich geleitet gemeinsam mit einem eigenen Arbeitsteam bis in die spezielle Finanzplanung des Bereichs: Café, Theater, Vorträge, Kurse und Seminare.
Selbstverwaltung in dieser Form ist nie vorgegeben und fertig. Sie muss ständig neu erfunden, getan, überprüft werden. Das ist aufwendig. Aber damit wird sie zu einem Übungsfeld und Entwicklungsweg für jeden Einzelnen, und auch für die Arbeitsgemeinschaft als Ganzes.

Der offizielle Rechtsträger ist der gemeinnützige Forum 3 e.V. Aufgrund eines Erbpachtvertrages mit der Stadt Stuttgart ist ihm das Grundstück und das Gebäude des Forum 3 zur alleinigen Nutzung im Sinne der in der Vereinssatzung beschriebenen Ziele und Aufgaben überlassen. In der Satzung ist ausdrücklich festgelegt, dass nur tätige, verantwortliche Mitarbeiter*innen stimmberechtigt sind. Damit ist die Autonomie der Einrichtung auch rechtlich abgesichert. Das Forum 3 ist nicht kaufbar. Es gibt keinen Hintergrundverein.

Die laufenden Kosten (Jahresbudget 2018: 1,254 Millionen Euro) werden bis zu 44% aus Eigeneinnahmen (einschließlich Spenden) gedeckt. Ca. 56% beträgt seit 2018 der Zuschuss der Stadt Stuttgart bis 2017 durfte dieser maximal 50% des Etats betragen. Dafür konnten zu den Eigeneinnahmen auch unbezahlte Arbeit und Gehaltsverzichte der Mitarbeiter*innen gerechnet werden. Dadurch lag der Eigenanteil in 2017 noch bei ca. 58%.
Durch die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Stuttgart wurde diese Deckelung des Zuschusses aufgehoben und der Nachweis der nach wie vor vorhandenen Eigenleistung wurde überflüssig.

Im Jahr 2018 arbeiteten 20 feste Mitarbeiter*innen (darunter auch Teilzeit) im Forum 3, sowie 7 Freiwillige als FSJ und BFD. Ungefähr 30 regelmäßige Kurs- und Gruppenleiter*innen waren auf Honorarbasis tätig. Im selben Jahr wurden rund 98.000 Besuche verzeichnet, davon 10.176 im Forum Theater, 61.300 im Forum Café, 19.660 im Kurs- und Seminarbereich, 3.630 im Vortrags- und Seminarbereich und 3.234 in sonstigen Angeboten. Über 30.000 Menschen erhalten das Forum- oder Theaterprogramm sowie sonstige Kurs- und Seminarinformationen u. a. auch als Newsletter.

Das Theater im Untergeschoss hat eine Bühne von etwa 90qm und 150 Plätze. Das Café im ersten Stock bietet rund 100 Plätze, der Balkon und Hinterhof zusätzliche 60. Weiter gibt es zwölf öffentliche Räume, einschließlich eines Fotoateliers, einer Schnitzwerkstatt, einer Töpferei, zwei kleinere Säle und eine Reihe kleiner Diskussions- und Gruppenräume. Es gibt zwölf Zimmer für junge Mitarbeiter*innen und Freiwillige.

Es gibt keinen Tag in der Woche, an dem im Forum 3 nichts stattfindet. Die allgemeinen Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 15.00 bis 23.30 Uhr, samstags von 10.00 bis 23.30Uhr. Darüber hinaus treffen sich manche Gruppen auch vormittags. Samstags und sonntags finden ganztägig Seminare und Workshops statt. Das Theater spielt in der Regel mittwochs bis sonntags.
Das aktuelle Programm des Forum 3 wird auf Wunsch gerne kostenlos per Post zugeschickt.

1968
Prager Frühling. – Pariser Mai. – Prager Herbst. – Attentat auf Rudi Dutschke. – Neubegründeter »Club of Rome« warnt vor Zerstörung der Natur mit »Grenzen des Wachstums«. – Ermordung Robert Kennedys.
Menschen (Künstler aller Sparten, Lehrer, Kaufleute, Studenten) suchen ihren Beitrag zum »Aufbruch«, zur Frage nach einer neuen Gesellschaftsordnung; studieren die soziale Dreigliederung (nach Rudolf Steiner) und gründen die »Aktionsgruppe für Dreigliederung«; machen Straßengespräche, gehen zu politischen Versammlungen, merken: Wir brauchen ein Haus zur Begegnung mit Andersdenkenden, die im Aufbruch sind, und zur Arbeit.

1969
Erste Landung auf dem Mond. – 20 Jahre Grundgesetz. – U Thant (Generalsekretär der Vereinten Nationen) sagt: »Die Mitglieder dieses Gremiums haben noch etwa ein Jahrzehnt zur Verfügung, eine weltweite Zusammenarbeit zu beginnen, um das Wettrüsten zu stoppen, den Lebensraum zu verbessern, die Bevölkerungsexplosion niedrig zu halten und den notwendigen Impuls zur Entwicklung zu geben. Wenn eine solche weltweite Partnerschaft innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht zustande kommt, so werden die Probleme derartige Ausmaße erreicht haben, daß ihre Bewältigung menschliche Fähigkeiten übersteigt.«Ein Abbruchhaus in der Gymnasiumstraße 21 wird entdeckt und zwei Stockwerke werden gemietet. –Jetzt geht’s los. Wöchentlich drei öffentliche Gruppen zur sozialen Dreigliederung, ein öffentliches Rundgespräch mit Themawahl durch die Teilnehmer. Die »Aktionsgruppe für soziale Dreigliederung« (20 Menschen von 19 bis 70 Jahren) putzt, handwerkert, streicht die Wände, trinkt Tee aus Sammeltassen und arbeitet an der Idee einer »Gesellschaft mit dem Antlitz des Menschen«.

1970
Ulrike Meinhof befreit Baader aus der Haft und geht in den Untergrund. Kabouterbewegung in Holland besetzt Häuser und kommt ins Parlament.
Gegen den Numerus Clausus streikende Schüler machen das Forum 3 zur Info-Zentrale. Plötzlich totale Fülle, totales Chaos, totaler Start. – Reise zu den Kaboutern. Aktives Mitgestalten großer Tagungen zur sozialen Frage. Erste Tagung im Forum 3. – Theater, Schauspielseminar, Schüler-Lehrlingsgruppen, temperamentvolle Diskussionen mit Freund und »Feind«. Spontaneität auf allen Ebenen.

1971
AKW Neckarwestheim wird gebaut.
Viele Menschen gehören zur sogenannten »Dreigliederungsbewegung«. Ein Zentrum wird in Achberg (Bodensee) begründet. Jedes Wochenende hin zum Ausbau. – Unser Haus soll abgerissen werden (Theodor-Heuß-Straße wird verbreitert). Protest der Besucher und der Presse. – Aus einer Frauenarbeitsgruppe entsteht eine Aktionsgruppe gegen AKWs, die gleichzeitig für Volksabstimmung kämpft. Straßentheater, Stände usw. in verschiedenen Städten. – Eine Schülerzeitung entsteht. – Themen der AGs z.B.: Erkenntnistheorie und Praxis; soziale Dreigliederung; Diskussionsschulung; – Persönlichkeitsschulung zeigt sich als notwendig!

1972
Zunehmende Politikmüdigkeit der Jugend. Aber antiautoritäre Bewegung geht weiter. Kinderläden, alternative Jugendzentren.
Die Stadt entscheidet: Nur die Hälfte unseres Hauses wird abgerissen. »Unsere« bleibt stehen. Sie wird statisch gesichert, und auch das dritte Stockwerk und das Erdgeschoß werden unser. – Hier entsteht das »Freie Jugendtheater«. In den dritten Stock ziehen Mitarbeiter. Die Teestube im ersten Stock wird renoviert. 2. Stock wird weiter ausgebaut zu AG-Räumen. – Jetzt 20 AGs. – Jugendberatung wird notwendig. – Das Jugendamt hilft mit Menschen und Geld (seit 71 ständiger Zuschuss der Stadt Stuttgart). – Wir fahren zu Tagungen nach Achberg. Themen z.B.: Urbild des sozialen Organismus. – Gründungen der »Arbeitsgemeinschaft für Dreigliederung« und der »Jugendinitiative Freie Kultur«.

1973
lnfas-Umfrage: 63 Prozent der Bürger für Volksabstimmung. 74 Prozent lehnen Wirtschaftswachstum ab. – Watergate. – Radikalenerlass. – Waffenruhe in Vietnam.
Themen der AGs unter anderem: »Gewaltloser Widerstand«; »aktuelle Probleme aus marxistischer Sicht«; »Nationalökonomischer Kurs« (Rudolf Steiner); »Umweltschutz«; »Soziale Dreigliederung«; »Philosophie der Freiheit« (Steiner); »Phänomene der Zeit aus anthroposophischer Sicht«. – Großes Fest: »5 Jahre Prager Frühling«. – Im Theater: Freies Jugendtheater führt Stücke von Tschechow auf und rezitiert Tucholsky. Kurse in Sprechtechnik und Schauspiel. Liedermacher. Folkband. Wichtige Filme. – Mitarbeiterschaft war geschrumpft und wieder angewachsen durch Neuhinzukommende. – Die »chaotische« Selbst- und Mitverwaltung wird als problematisch und stressreich erlebt. Arbeitsprozesse werden gemeinsam beobachtet, Bereiche herausgeschält und Verantwortung übernommen. – Und nach wie vor Tagungen und Arbeitstreffen in Achberg und Holland.

1974
Hausbesetzung in Frankfurt und brutale Räumungen. – Ärzteschaft Baden-Württembergs fordert: Abschaffung der Mengenlehre und der Ganzheitsmethode, da Legastheniker von 4 auf 20 Prozent gestiegen und 50 Prozent aller Schülerselbstmorde Legastheniker sind. – Zweites Buch des »Club of Rome«: »Wendepunkt der Menschheit«. – Die Bundesregierung will ein neues Heilmittelgesetz machen. Es besteht die Gefahr der Beseitigung der Therapiefreiheit!
Neue Gruppen: »Bürgerinitiative (BI) für Therapiefreiheit«. Mehrere Gruppen über Waldorfpädagogik. Gesprächsarbeit zum Thema Drogen. Kommunikationsübungsgruppen usw. Alle sozialen Funktionen im Forum 3 werden betrachtet. Gegliederte Selbstverwaltung. – Praktikanten kommen. Ab jetzt wird es Brauch für Mitarbeiter, das Forum 3 zur Weiterbildung ein bis zwei Jahre zu verlassen.

1975
Kaum mehr Demos. Keine Diskussionen. – Der Schüler und Student ist mit Lernen überfordert. Nur noch jeder sechste Schüler kann Hausaufgaben allein bewältigen. Valiumverbrauch schnellt hoch. Evangelischer Kirchentag hat das Thema »Angst«. Angst, zu versagen wird zum Hauptthema. – Widerstand in Wyhl.
Vorträge z.B.: »Das Menschenbild«; »Menschengemäße Betriebsstrukturen«; »Anthroposophie als soziale Praxis«; »Heutige Gesellschaft – zukünftige Gesellschaft«; »Bericht der Wyhler BI«. – Drogen und Dealer auch im Forum 3. Radikale Bekämpfung unsererseits. – Heutige Stuttgarter »Tri-Bühne« zieht ins Theater ein. Eröffnet mit Rashomon: »Im Dickicht«. Erstes Gastspiel von Clown Tulpe (später Nögge). – Die Mitarbeiterschaft ist klein (aber sehr fein): sieben Menschen. Beginnen jetzt, systematisch das soziale Verhalten und Gestalten zu erüben.

1976
Seit 73 kommen die berühmten Gurus der verschiedenen Sekten auch nach Stuttgart. 74 verkündete zum Beispiel Maharishi (TM) seinen Weltplan hier. – Giftgas in Seveso.
Neu: Einmal wöchentlich: »Einführung in die Anthroposophie«. Vierter Stock dazugemietet! Das ganze Haus ist nun »besetzt«. Sozialstruktur des Forum 3 hat Gestalt angenommen. Wöchentlich: Eine »Arbeitsplanung« (Koordination), eine »Mitarbeiterbesprechung« (Entscheidungen), ein »Mitarbeiterseminar« zum regelmäßigen Studium der Menschen- und Sozialkunde, dreimal im Jahr Klausurwoche für Mitarbeiter. Dreimal im Jahr Forumversammlung (später »Info-Markt); einmal jährlich Vereinssitzung. – »Tri-Bühne« spielt »Urfaust«.

1977
Deutscher Herbst. Ermordung von Schleyer, Ponto, Buback. Selbstmord von Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin, Baader und Raspe.
Jetzt 10 feste Mitarbeiter (heute noch fünf davon da). – Wir kommen zur Einsicht: Der Einzelne kann heute nichts verändern. Die Kraft wächst in der Gemeinschaft. Der Charakter unserer Gemeinschaft wird erforscht und anfänglich gestaltet. – Die »Tri-Bühne« geht nach Amerika. Clown Nögge kommt. Produktion des ersten Jahres: »Amore«; nach Begründung des »Piccolo-Ensembles«: »Nippel, Napp und Nögge«, »Tränen gelacht«, »Um des Liedes Willen«. – Umbau des Theaters.

1978
Ermordung von Aldo Moro durch Rote Brigaden. BRD macht Terroristengesetze. – Baghwan wird weltbekannt und die TM-ler können jetzt fliegen. – »Haben oder Sein« (Fromm) erscheint.
Vorträge unter anderem: »Atomstaat«, »Vom Wesen der Atomkraft«, »Verantwortung des Naturwissenschaftlers«, »Haben oder Sein«. Anmietung von Räumen in umliegenden Häusern. – Es entsteht ein Bauimpuls! Aber erst mal nur: Umbau- und Ausbaumöglichkeiten von drei Räumen und der Teestube. Die Besucherschaft ist wieder aktiver und auch am Gesamtangebot interessiert. – Nögge bringt die erste Fassung der »Vier Temperamente«.

1979
Fehlalarm eines amerikanischen Militärcomputers. Gegenschlag kann erst nach sechs Minuten gestoppt werden. – Rückkehr Khomeinis – Unfall in Harrisburg. – Invasion Afghanistans. – Nachrüstungsbeschluss der BRD.
Drei neubelebte BIs: Umweltschutz gegen AKWs und eine Straßentheatergruppe. Insgesamt 25 AGs. Alle Mal- und Plastiziergruppen im feuchten Keller. Totale Raumnot. – Nögges »Piccolo-Ensemble« löst sich auf. Nögge geht. – 10-Jahres-Feier des Forum 3. Wir geben den anwesenden Vertretern von Stadt und Parteien bekannt: Wir wollen bauen (besitzen aber keine müde Mark). Und Nögge (nach sechs Monaten zurückgekehrt) spielt wieder seine »Temperamente«.

1980
No-Future-Generation. Punker erscheinen. – Gorleben wird besetzt und die »Republik Wendland« wird ausgerufen. – Solidarnosc wird gegründet. – Rechte werfen Bomben. – Reagan wird Präsident.
Vorträge über Weltwirtschaftsmacht Amerika und über den ohnmächtigen (Wirtschafts-)Riesen Deutschland. Es sprechen russische Dissidenten über die UdSSR. Ein russischer Maler stellt aus. – Einrichtungen, die neue Gemeinschaftsformen entwickelt haben, stellen sich vor. – Intensives Geldsammeln für den Bau und endlose Verhandlungen wegen der Fassadengestaltung mit dem Stadtplanungsamt. – Gleichzeitig Arbeit nach innen: Mitarbeiterschulung wird intensiviert und Motiv und Ziel unserer gemeinsamen Arbeit wird nochmal klar gefaßt. – Nögge, der inzwischen das »Theater des Menschen« gegründet hat, spielt mit Ensemble »Kaspar und Kasball«.

1981
Solidarnosc wird verboten. – Sadat ermordet. – Demos gegen Startbahn West. – Im Nürnberger KOM werden 141 Jugendliche verhaftet. – Großes Friedenslager in Großengstingen.
Es wird weiter Geld für den Bau gesammelt (»wir brauchen sechs Millionen«) und um Baugenehmigung gekämpft. – Stark veränderte Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Jugend. Neue Orientierung für Jugendarbeit wird erarbeitet. – Baubeginn. Baracke und Hinterhaus um das Forum 3 werden abgerissen. Wir lagern dort einquartierte Gruppen aus in andere Einrichtungen. Betrieb geht ansonsten voll weiter. Grundsteinlegung im November. – Verstärktes AG-Leiter-Treffen. Praktikanten.

1982
Erstes deutsches Retortenbaby! – Falklandkrieg, Iran/Irak-Krieg. – Friedensdemo in Bonn.
Bau beansprucht inzwischen alle, da viel in Eigenarbeit gemacht wird. Trotzdem Reise nach Dornach und zur Friedensdemo nach Bonn. – Studium von Baghwans Reden. Bild erarbeiten von der Jugendsituation. – Beschäftigung mit alten Mysterienströmungen. Einweihung des Baues mit 1400 qm zusätzlichem Raum. Im völlig durchlöcherten Althaus geht Betrieb voll weiter. – Im Mai gründet sich das Eurythmie-Ensemble.

1983
Volkszählung und ihre einstweilige Aussetzung. Grüne in den Bundestag. – Elektronik und Computerboom. – Große Menschenkette der Friedensbewegung in Baden-Württemberg.
Im März tauscht Nögge das für ihn neu gebaute Theater gegen das Theater im Westen. – Wir »verlieren« eine Mitarbeiterin an die Friedensbewegung. – Eurythmie-Ensemble bringt erste Produktion: »Der zerrissene Schleier« von Tschechow. – Das Amateurtheater des Forum 3 spielt »Persephone« von Obey. Ende des Jahres Gastspiel mit Nögges »König Kaspar«. – Junge Musiker beginnen eine anspruchsvolle Konzertreihe. – Friedensbewegung stark in Forum 3 vertreten, AGs, Sprecherrat. Nehmen an Menschenkette teil. Erklären Forum 3 zur atomwaffenfreien Zone. Gehen nach Mutlangen. Machen Friedensmeditation im Forum 3. Sprechen über »The Day After«. Zeigen Film über die Folgen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Im Theater eine Waldorfschüleraufführung »Die Pershing ist euer Schicksal«. – Verleihung des »Paul Bonatz-Preises« für den Neubau dank Architekt Seyfert.

1984
Im »Orwell-Jahr«: Verdatung und Vernetzung werden weiter ausgebaut. Stationierung der Pershing findet – ungeachtet der Friedensbewegung – statt.
Einzelne Mitarbeiter fühlen sich wie erdrückt von den Massen, die jetzt das neue Haus bevölkern. Anhaltende Krankheiten. – Friedensmeditation und AGs aus Mitarbeiterschaft gehen weiter. Aber Sprecherrat der Friedensbewegung löst sich auf. Tief deprimierte Stimmung bei vielen. – Eurythmie-Ensemble bringt Strawinskys »Geschichte vom Soldaten«. Amateurtheater Forum 3 zeigt »Spielverderber« von Michael Ende. Und am Jahresende kehrt Nögge zurück mit »Eulegin«, einem tragischen Narrenspiel.

1985
Wackersdorf soll Wiederaufbereitungsanlage werden. – Die »Rainbow Warrior« (Greenpeace-Schiff) wird vom französischen Geheimdienst versenkt. – Gorbatschow wird Generalsekretär. – In Brüssel werden 38 Fußballfans zertrampelt. – Komet Halley bewegt sich auf die Erde zu.
Januararbeitswoche: Situation der Jugend 85 – aufgesogen von der Technik, der Natur entfremdet. – Frage: welche Mittel haben wir, die Beziehung zur Natur zu fördern? – Nögge bietet Jahreszeitenspiele an. Zur Ausbildung für diese Aufgabe: Gründung der »Kleintheaterschule« durch Nögge. Nögge spielt mit H.C. Hoth »Narrenpoesie« und gebiert den »Aujoschdin«. Eurythmie-Ensemble bringt »To Axion Esti«. Die Amateurbühne Forum 3 spielt den »Lazarus« von Obey. – Umbau der Teestube. Einrichtung einer größeren Küche. – Im Herbst Aufarbeitung der Forum-3-Geschichte, um herauszufinden, wie es in die Zukunft gehen soll.

1986
New-Age-Bewegung nicht mehr zu übersehen. Komet Halley erreicht im Frühjahr seine erdnächste Position. Gorbatschow: Verschrottung der Mittelstreckenraketen, Atomstop. – Challenger-Katastrophe. – Super-GAU in Tschernobyl. – CS-Gas gegen Demonstranten in Wackersdorf. Störfall in Cattenom. Sandoz verseucht den Rhein. Sacharow wird aus Verbannung zurückgeholt.
Die seit Anfang 83 wieder aufgenommenen Einführungsvorträge in Anthroposophie haben großen Zulauf. Vorträge zum Verständnis der New-Age-Bewegung. Seit Tschernobyl-Katastrophe treffen sich elf verschiedene Aktionsgruppen zusätzlich zu den 36 AGs wöchentlich und den vielen Workshops an den Wochenenden. Trennung vom Eurythmie-Ensemble, da drei aus der ursprünglichen Fünfergruppe ausgestiegen sind. Erste Kleintheaterschulproduktion »Narrenherbst«. – Im Bemühen, neue Gestaltungsimpulse fürs Forum zu finden, droht »Trägerkreis« auseinanderzufallen, fängt sich aber erst einmal wieder.

1987
Plutonium-Unfall in NUKEM. Vertrag »Verschrottung der Mittelstreckenraketen« zwischen Gorbatschow und Reagan. Volkszählung ruft 1.400 BIs hervor. Hafenstraße – das Wunder von Hamburg?
Weitere Vorträge zum Verständnis des New Age. Im Trägerkreis behindert man sich gegenseitig. Da es auch ein Gründer- und Nachfolgerproblem zu sein scheint, ziehen sich die drei Gründer aus der unmittelbaren organisatorischen Tätigkeit zurück, und einer von ihnen geht ab Ostern erst einmal ganz raus. – Die KTS bringt im Februar die zweite Produktion »Narren auf Eis« heraus. – Nögge teilt im April mit, daß er sich innerhalb der nächsten zwei Jahre herausziehen will, um nach Hamburg zu gehen. Dann produziert er den »SaTier-Kreis«. Eine 10-Jahres-Feier für Nögge geht über die Bühne und (intern) in die Hose. – Dann gibt Nögge die Leitung des Theaters ab und will sie der Lehrerschaft der Kleintheaterschule übertragen. Diese prallen mit dieser Absicht auf den verantwortlichen »Trägerkreis«. – Ende November, Ende der Ära Nögge.

1988
Gorbatschows Rede vor der UNO: Panzer verschrotten, fünfhunderttausend Soldaten weniger. – Erdbeben in Armenien. – Robbensterben. – Hormonskandal bei Kälberaufzucht. – US-Bomber stürzt über Remscheid, PAN-AM-Jumbo über Lockerby ab.
Die internen sozialen Schwierigkeiten im Forum 3 haben den Trägerkreis wieder vereint. Es wird hart am Verhalten zueinander gearbeitet. Im Herbst wird ein kleiner »Initiativkreis« begründet, dem vier der zehn Träger angehören. – Neue Kontakte zur weiteren Umwelt und ähnlichen freien Kulturstätten werden geknüpft. – Das Theater ohne Nögge ist nicht mehr das Theater. Aber viele junge Künstler bekommen jetzt die Chance, sich auszuprobieren.

1989
Die Gesundheitsreform, die uns alle krank macht. Die erfolgreiche Pleite Wackersdorf. Aufstand der chinesischen Studenten – Terror der Regierung. Gorbatschow in Deutschland. Solidarnosc zugelassen. Wende der neuen Regierung in Polen. Aufbegehren des Ostblocks. Streiks in der Sowjetunion. Massenflucht aus der DDR. »Neues Forum« in der DDR. Eine friedliche Revolution beginnt und das Volk siegt!! Offene Grenzen zur BRD am Jahresende. Vermaterialisierung und Mechanisierung in der spirituellen Szene.
Um den Trägerkreis und Initiativkreis (zusammen zehn Mitarbeiter) hat sich ein zweiter Kreis von sechs festen Mitarbeitern gebildet. Der TK beginnt, die soziale Gestaltung in den einzelnen Bereichen und Erscheinung des Forum 3 nach außen zu überdenken und ansatzweise zu verändern. Viele Gespräche und einige Veranstaltungen mit chinesischen Studenten des Pekinger Aufstandes. Informationsveranstaltungen zu den Vorgängen in der DDR. Zäher Kampf um Therapiefreiheit und Naturheilmittel. Ganzjährige Arbeit an der Frage: Welche Trends zeigen sich in der Jugend? (Unterhaltung ist »in«, wie geschieht trotzdem praktische Zukunftsorientierung?) November – Wir feiern 20 Jahre Forum 3 und machen uns Mut für weitere 20 – nicht wissend, was kommen wird.

1990
Deutschland wird wiedervereinigt. Währungsmisere. CDU gewinnt erste freie Wahl in der Ex-DDR. Sie verspricht: gleichen Wohlstand in 5 Jahren für den Osten. Keine Kosten und Steuern für den Westen! – Im August: Irak besetzt Kuweit. – Deutschland gewinnt Fußballweltmeisterschaft.
Erstes Gastspiel eines Moskauer Ensembles im ForumTheater wird möglich. (Es werden noch viele interessante Ensembles aus Rußland folgen.) Auch die »compagnia teatro dimitri« gibt ihr erstes Gastspiel mit »Der Bunte Vogel.« (Der Beginn einer das ForumTheater prägenden Zusammenarbeit.) – Mitarbeiter bieten seit zwei Jahren regelmäßige Workshops zur »Biographie-Arbeit« an.

1991
Im Februar beginnt der Golfkrieg mit Operation »Wüstensturm«. Eine Materialschlacht mit modernster Kriegsführung vertreibt die Iraker in 4 Wochen aus Kuweit. Saddam Hussein beginnt die Verfolgung der Kurden. – Durch sechs Jahre »Perestroika« hat Gorbatschow Veränderungen in der Sowjetunion und der ganzen Weit bewirkt, die sich vorher kein Mensch hätte vorstellen können. Putsch gegen ihn durch die alte Garde. Rückkehr und Sturz. Das Sowjetimperium zerfällt, Jelzin wird Präsident in Rußland. – Jugoslawien zerfällt. Bürgerkrieg gegen Slowenien. – Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland. Ausländerhass wächst. Rechtsradikale zünden ein Ausländerheim in Hoyerswerda an.
Vorträge und Gespräche zur Frage: »Steht die Menschheit vor einer neuen Weltordnung?« Öffentliche Gesprächsveranstaltungen zwischen Juden, Moslems und Christen über die Weltanschauungen. Mediziner verschiedener Richtungen, und Lehrer unterschiedlicher Schulmodelle stellen sich im öffentlichen Gespräch. Gemeinsames und Unterschiedliches werden in freundschaftlicher Atmosphäre herausgearbeitet. – Im Frühjahr begibt sich das »Im-Puls«-Ensemble in eine Ruhepause und aus dem Forum heraus. Im Herbst tritt Frieder Nögge zum ersten Mal nach vier Jahren mit »Solo für Vier« im ForumTheater auf. Weitere regelmäßige Gastspiele werden mit ihm für die Zukunft vereinbart.

1992
In der Neujahrsnacht löst sich die Sowjetunion offiziell auf. Entfesselter Nationalismus in den Ostländern. Grausamer Krieg Serbiens gegen Bosnien-Herzigowina, wo Vergewaltigung von Frauen als Kampfmittel eingesetzt wird. Europa debattiert über eine europäische Vereinigung. 500.000 Flüchtlinge strömen nach Deutschland. Deutschland debattiert über das Asylrecht. Hasserfüllte Deutsche begehen einen dreifachen Mord an Ausländern in Mölln. Hunderttausende strömen zum friedlichen Protest gegen Gewalt auf die Straße.
Im ForumTheater singt Nögge Protest mit Liedern, die er innerhalb von 3 Wochen nach Mölln schrieb und die den Titel tragen: »Wehret den Ursachen«. 59 Vorträge gab es dieses Jahr, elf davon bestritt Greenpeace, weitere zwölf beschäftigten sich mit dem Thema 3. Welt und den Ländern des Ostblocks. Großen Zulauf haben, neben den Vorträgen über Anthroposophie, Vorträge, die sich mit biographischen Fragen beschäftigen. Aber auch der ehemalige RAF-Aktivist Klaus Jünschke fand starkes Interesse bei seinen Ausführungen über Gewalt. Der Workshopbereich ist auf 52 Wochenendveranstaltungen angewachsen. (Daneben laufen wöchentlich 40 kontinuierliche Arbeitsgruppen.) 80% der Workshops haben einen künstlerischen Inhalt. Die Mitarbeiterschaft ist auf 18 Menschen angewachsen. Die 4-5 Zivis darunter spornen uns an, noch mehr noch jüngeres Publikum anzusprechen.

1993
Unfall in Atomanlage bei Tomsk. Weite Gebiete radioaktiv verseucht. – Europäische Union tritt in Kraft. – Deutschland hat 3,6 Millionen Arbeitslose, ein Nachkriegsrekord. – In Stuttgart finden, mit hohen Subventionen, die Leichtathletik-Weltmeisterschaft und die IGA statt. – Der Bundestag billigt Einschränkung des Asylrechtes. – Bei Brandanschlag in Solingen müssen zwei türkische Frauen und drei Mädchen sterben.
Nögge spielt zum letzten Male »Solo für Vier« (»Die vier Temperamente«). Die »Werkstattbühne im ForumTheater« beginnt ihre Arbeit mit »Gilgamesch«. Ein zentrales Thema in Vorträgen und Seminaren war: Prognosen und Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. Dazu ein Wochenende mit Chet B. Snow. Unsere jungen Leute machen für junge Leute einen Gesprächsabend mit dem Motto »Zu verändern ist viel – packen wir es an«. Auch ein Wochenendkurs zu Berufswahl und Lebensorientierung findet großen Anklang. Unsere 35 Cafémitarbeiter aus 9 verschiedenen Nationen haben nicht nur den mit Brunnen und Pflanzen verschönten Hof als Café in Betrieb genommen, sie bieten auch Live-Musik an einigen Tagen, bis 0.30 nachts.

1994
Die WTO wird begründet. Nelson Mandela wird erster schwarzer Präsident in Südafrika. Russen marschieren in Tschetschenien ein. Rabin, Arafat und Peres erhalten Friedensnobelpreis. Anschlag auf das World Trade Center in New York.
Und das Forum 3 hat tatsächlich 25-jähriges Jubiläum. – Im Theater: die Werkstattbühne produziert intensiv. – Elmar Lampson bringt seine erste Oper “Sand” bei uns zur Uraufführung. Es geht um die Apokalypse des Johannes. – Die langjährigen Mitarbeiter Beate und Martin Frank verlassen uns, um die kulturtherapeutische Einrichtung “Quellhof” zu begründen. Simone Weise übernimmt den Kursbereich. Ein weiterer sehr prägender Mitarbeiter scheidet wegen einer langanhaltenden Krankheit aus. Der Trägerkreis hat noch 8 Mitglieder. Die 3 Gründer halten sich aber sehr zurück, um neuen Impulsen nicht im Wege zu stehen. Der erweiterte Mitarbeiterkreis umfasst darüber hinaus 5 feste Mitarbeiter und 5 Zivis.

1995
Rabin wird bei einer Friedenskundgebung von einem Attentäter ermordet. Das Dayton-Abkommen beendet den Balkankrieg. Clinton stoppt alle Atombombentests in den USA. Frankreich zündelt fröhlich weiter.
Die „Werkstattbühne Stuttgart“ macht erst mal Pause. – Seit 1990 kommt jährlich ein russisches Theaterensemble zu Gast – und ist immer ausverkauft. Nögge, jetzt 40-jährig, will sich einen Lebenstraum erfüllen. Das ForumTheater produziert “Parzival” nach Eschenbach und er spielt den Parzival. – Simone Weise schreitet energisch zur Verjüngung des Kursbereiches. Jugend merkt es schnell! – Eine Reihe von Vorträgen zum Thema „Nah-Tod-Erfahrungen“ findet lebhaftes Interesse. Siegfried Woitinas gründet Erfahrungsgruppe dazu.

1996
In Edinburgh werden zwei Bergschafe geklont. Die Taliban erobern nach jahrelangem Bürgerkrieg Kabul in Afghanistan. Und in Deutschland – eröffnet ein Neanderthalmuseum in Mettmann.
Wir sprechen öffentlich über “Friedensperspektiven auf dem Balkan” und über “Die deutsche Zukunft in Europa”. Siegfried Woitinas beginnt mit seiner Vortragsreihe über die “Prophezeiung von Celestine” von James Redfield, denn Millionen Menschen finden darin eigene spirituelle Erlebnisse beschrieben. – Nögge hat inzwischen sein eigenes Theater in Backnang eröffnet, das Nögge-Atelier-Theater. – Intensive Beschäftigung der Mitarbeiter mit den gewaltigen Imaginationen von Jesaiah Ben Aharon über die neue Christus-Wirksamkeit, „Das spirituelle Ereignis des 20. Jahrhunderts“. – Von den zwei initiativsten und Zukunft gestaltenden 40-jährigen Mitarbeitern im Trägerkreis, Ingrid Lotze und Ulrich Morgenthaler, zieht sich letzterer aus Überlastung aus dem Kreis heraus. Doch bleibt er weiter verantwortlich in seinem Bereich und sucht neue Perspektiven für die Arbeit des Forum 3. Wir fühlen uns aber extrem geschwächt. So stellt sich einer der Gründer, Elke Woitinas, wieder in die volle Verantwortung.

1997
Das Schaf “Dolly” wird uns geschenkt. Der Tod von Prinzessin Diana oder der 220 Millionen Dollar Film “Titanic”, was bewegt die Menschen mehr? Und Deutschland – dankt den 30.000 Polizisten, die verhindern, dass der Castor-Transporter zum Atommülllager in Wendland gestoppt wird.
Unser langjähriger technischer Leiter Detlef Jakel muss uns verlassen, und der junge Thomas Weber übernimmt. Er schlägt gleich los und verändert die Fassade unseres Hauses. Sieht schön aus. – Nögge kehrt noch einmal als Nögge-Atelier-Theater zurück und bringt “Clown bittet zu Tisch” bei uns zur Uraufführung. Darüber hinaus zeigt Elke Woitinas weitere 16 Produktionen. 5 davon sind im ForumTheater selbst entstanden, 4 kommen vom Teatro Dimitri, weitere 4 aus England, Italien und Russland. 14.451 Menschen sehen sich das an. – In den Vorträgen werden die zunehmenden Reinkarnations-Erfahrungen behandelt, z.B. durch den chassidischen Rabbiner Yonassan Gershom. – Mitarbeiterkreis arbeitet an den Vorträgen Rudolf Steiners über „Das Johannesevangelium im Verhältnis zu den anderen Evangelien“.

1998
Bei Zugunglück in Eschede sterben 101 Menschen. Die RAF erklärt sich für aufgelöst. Pakistan wird erster islamischer Atomstaat. Der Proletarier “Volkswagen” schluckt die Adligen “Rolls-Royce” und “Bentley”, und der proletarische Sozi Gerhard Schröder verdrängt nach 16 Jahren Helmut Kohl.
Wir bereiten uns auf das Jahrtausendende vor. Auch mit öffentlichen Vorträgen und Seminaren wie: “Was suchen junge Menschen am Übergang zum nächsten Jahrtausend?” mit Mathias Wais. “Und er hatte auf seinen Häuptern geschrieben alle Namen der Feindschaft gegen den Geist” mit Siegfried Woitinas. “Die Apokalypse des 20. Jahrhunderts” mit Jesaiah Ben Aharon, sowie der Tagung “Reinkarnation und Karma”. – Im Theater steht in diesem Zusammenhang die szenische Darstellung des Johannes Evangeliums “Am Anfang war das Wort”. Die Werkstattbühne Stuttgart ist zurück gekehrt und produziert gleich den Dauerbrenner „Das Gastmahl“ von Platon. – Diesen Herbst sind es 10 Jahre, dass Greenpeace Stuttgart seinen Treffpunkt im Forum 3 hat. Eine fruchtbare Zusammenarbeit, die weitergeht. – Wir gewinnen den Maler Markus Fricke, der schon Erfahrung in der Gastronomie hat, als Café-Leiter. – Frage der Mitarbeiterschaft nach dem „Forumgeist“. Durch den bewusst gemachten Zerfall des Gemeinschaftserlebnisses besinnt sich jeder Einzelne auf seine geistige Kraft der „Freundschaft“. Alles ist jetzt auf die Kraft der individuellen Initiative gebaut. Die seit vielen Jahren geübte meditative Vertiefung in den „Grundsteinspruch“ wird kontinuierlich weiter geführt.

1999
Die NATO hat nach siebzig Tagen Jugoslawiens Milosevic zur “Einsicht” gebombt. Der Bundestag zieht ins Berliner Reichstagsgebäude ein und nennt es verschämt “Plenarbereich Reichstagsgebäude”. Am 11. August erleben Millionen in ganz Europa eine totale Sonnenfinsternis. Ach ja, nun haben wir auch das überstanden: Herrn Clintons Lewinsky-Affäre.
Wir feiern 30-jähriges Jubiläum: mit Minister, Bürgermeisterin, Vertretern der Parteien, mit alten und neuen Freunden. Die “öffentlichen” Reden sind unkonventionell und echt herzlich. Das Fest selber: jung und fetzig. Wir staunen selber: mit 30 Jahren stetem Wachstum hatte keiner von uns am Anfang gerechnet. Unter den 13 festen Mitarbeitern sind immer noch drei Gründer. Die fruchtbare Mischung aller Altersstufen ab 30 wird inspirierend ergänzt durch sechs Zivis, ca. 25 Schülern und Studenten, die im Café arbeiten, und 22 ständigen Kursleitern. – Dass unser Geburtstag mit Goethes 250. Geburtstag zusammenfällt, motiviert das ForumTheater, “Clavigo” zu produzieren. Auch drei Gastspiele aus Russland, Italien und Deutschland zeigen unter dem Titel “Die Faustgestalt im Spiegel der Völker” mitreißendes Theater. – Unser neuer Café-Leiter Markus Fricke krempelt den Laden um, intensiviert die Samstag Nachtmusik im Café und macht interessante Ausstellungen. – Arbeit der Mitarbeiterschaft an Rudolf Steiners Vorträgen über die „Apokalypse des Johannes“ mit dem Blick auf die Ereignisse und Aufgaben am Jahrtausendende.

2000
Millennium! Gewaltige Spektakel in der ganzen Welt. Sintflutartige Überschwemmungen in Mosambik. Putin ist wieder in Grosny: vernichtet die “Banditenbanden”. Molekularbiologe Venter “entschlüsselt das menschliche Genom”. Ariel Scharon provoziert mit seinem Marsch auf den Tempelberg die neue Intifada.
Uns ist eine Alternative zum Millenniums-Rummel wichtig. Es wird ein Konzert mit Messiaens “Das Ende der Zeiten” und apokalyptischen Texten aufgeführt, sowie anschließendem Treffen zum Gespräch. Sehr still, sehr nachdenklich inmitten des Hexenkessels, der um unser Stadtmitte-Haus tobt. – Wieder haben wir drei Vorträge mit Seminar von Jesaiah Ben Aharon “Die Sprache des Zeitgeistes am Beginn des 21. Jahrhunderts”. Thomas Göbel spricht “Von den Dimensionen des Bösen” und Hartmut Ramm von “Erdbeben, Vulkanausbrüchen und anderen Naturkatastrophen”. – Durch unseren Mitarbeiter Ulrich Morgenthaler, der Mitglied des Global Network for Threefolding (GlobeNet3) ist, beschäftigen wir uns seit zwei Jahren mit dem Thema Globalisierung. Das schlägt sich auch im Vortrags- und Seminarbereich nieder. Themen: “Die Gestaltung der Globalisierung: Zivilgesellschaft, Kulturkraft und Dreigliederung” mit Nicanor Perlas. “Abschied vom zerstörerischen Konkurrenzprinzip”, “Gentechnik und Globalisierung”. Aber klar, mit Harry Potter beschäftigen wir uns auch. – Im Theater wird gefeiert: zehn Jahre Zusammenarbeit mit dem Teatro Dimitri.

2001
G-8-Gipfel in Genua: Polizei knüppelt hemmungslos auf Demonstranten ein. Ein Globalisierungsgegner stirbt. 100.000 Menschen hatten sich nach Seattle und Göteborg zum Protest gegen die elitäre Globalisierung versammelt. 11. September, New York und Washington: drei Flugzeuge, entführt von arabischen Islamisten, stürzen in das World Trade Center und ins Pentagon, Symbole des Weltkapitalismus und militärischer Macht. 5000 Menschen sterben. Oktober: Bush beginnt den “ersten Krieg des dritten Jahrtausends” gegen den Terror und greift Afghanistan an. Noch ist dieser Krieg nicht zu Ende, da führt der Kaschmir-Konflikt Indien und Pakistan an den Rand eines weiteren Krieges.
Am 17. September machen Ulrich Morgenthaler und Siegfried Woitinas eine spontane Veranstaltung zu den Geschehnissen. Wir können die Menschen kaum unterbringen. U.a. sind Themen in Vorträgen und Seminaren: “BSE – ein Notschrei der Tiere” und “Die Globalisierung gestalten”. – Viele Gruppen der Attac Bewegung („Eine andere Welt ist möglich!“) jetzt im Forum 3, suchen Alternativen zur elitären Globalisierung. – Im Kursbereich haben Simone Weise und Friedegund Shah, unsere neue Mitarbeiterin, das Angebot verändert. 85% der Kursteilnehmer sind jetzt Jugendliche. – Bevor die dramatische Weltsituation über uns herein brach, hat die Café-Crew mit Thomas Weber noch schnell das Café umgebaut. – Am 17. Oktober scheidet Frieder Nögge durch Selbstmord aus einem vorzeitig erfüllten Erdenleben… – Die öffentlichen Kurse auf geisteswissenschaftlicher Grundlage über „Das geistige Wesen des Menschen“ und „Konzentration und Meditation“ finden rege Beteiligung.

2002
Der „Euro“ ist da! – Die ersten deutschen Soldaten treffen in Afghanistan ein. – Argentinien ist pleite. – 2. Weltsozialforum in Porto Alegre/Brasilien mit über 50.000 Teilnehmern. – Ein Schüler tötet im Erfurter Gutenberg-Gymnasium 18 Menschen. – Der Bundestag lehnt die Einführung der bundesweiten Volksabstimmung ab. – Bei der PISA-Studie schneiden die deutschen Schüler besonders schlecht ab. – Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag nimmt seine Arbeit auf. Jedoch ohne die USA: sie fordern Immunität für ihre Soldaten. – Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen an staatlichen Schulen. – Kanzler Schröder spricht sich eindeutig gegen eine deutsche Beteiligung an einem Militärschlag gegen den Irak aus. – Jahrhundertflut in mehreren europäischen Ländern. – Laut Shell-Studie sinkt das politische Interesse der Jugend.
Der Anteil des städtischen Zuschusses am Gesamtetat fällt unter 35%. Laut Förderrichtlinie könnte er 50% betragen. Wir fangen dies vor allem durch unsere hohen Eigenleistungen auf. Unsere damit einhergehende knappe Gehaltssituation lässt allerdings keinen weiteren Spielraum. – Dank der großzügigen Unterstützung der Alexanderstiftung in Basel ist das Forum Theater in der Lage mehr Eigenproduktionen zu machen. Neue Schauspieler kommen, von denen Maarten Güppertz sich am stärksten mit dem Theater verbindet. Er ist in 3 Produktionen zu sehen „Du bist meine Mutter“, „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ und König Ödipus“. – Internationalität im Jugendbereich: Ein trinationales Projekt führt junge Leute bis nach Polen und Frankreich. In der „UnterNehmensLust“-Gruppe sind Menschen aus Israel, Polen, Frankreich, England, Italien, Deutschland und dem Iran. Und ein Theaterprojekt türkischer Jugendlicher wird auch realisiert. – Das Café ist umgebaut. Tische und Räume sind oft auf Wochen hinaus vorreserviert. – Auf dem 2. Weltsozialforum in Porto Alegre/Brasilien knüpfen Mitarbeiter neue, weltweite Kontakte: Internationale Aktivisten u.a. aus Indien, Malaysia und Kanada werden eingeladen und zusammen anderen Organisationen der Stuttgarter Zivilgesellschaft informiert das Forum 3 in einer großen Veranstaltungsreihe „Unsere Welt ist keine Ware!“ über die Probleme des Handels mit Dienstleistungen (GATS) und den staatlichen Ausverkauf unseres Wassers. Insgesamt über dreitausend Teilnehmer.

2003
15. Februar: Millionen Menschen auf der ganzen Welt demonstrieren gegen den drohenden Krieg am Golf. Der Irak erklärt sich zur Zusammenarbeit mit der UNO bereit. – Kanzler Schröder kündigt den Umbau des Sozialstaates an (Agenda 2010) – Der Irak-Krieg beginnt. Chaos in Bagdad. Nur das Ölministerium wird umstellt und geschützt. – Das Verbot der rechtsextremistischen NPD vor dem Bundesverfassungsgericht scheitert. – Bund, Länder und Gemeinden müssen dramatische Steuerausfälle verkraften. – Extreme Hitzewelle in Europa mit Spitzentemperaturen über 40 Grad. – Die 5. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation in Cancun/Mexiko endet ergebnislos. – Nicanor Perlas und Ibrahim Abouleish erhalten den Alternativen Nobelpreis. – Hollywood-Schauspieler und Muskelmann Arnold Schwarzenegger gewinnt die Wahlen zum Gouverneur von Kalifornien. – Nullrunde für die Rentner wegen finanzieller Probleme. – Ausstieg aus der Atomenergie: das AKW Stade geht vom Netz.
Die an das Forum 3 angrenzende Theodor-Heuss-Straße, bislang vierspurige Stadtautobahn, wird zur Vergnügungsmeile umgestaltet. Drei lautstarke Disco-Bars grenzen unmittelbar an unser Haus. Bewusster denn je verzichten wir auf Beschallung um „Raum“ zu schaffen für Gespräch, Begegnung und jedwede Kommunikation. Aber unsere Bewohner finden nachts den Schlaf nicht mehr. – Im Forumtheater laufen unsere Eigenproduktionen gut und werden um die Burleske „Frank und Stein“ ergänzt. Dimitri zeigt jährlich eins seiner großen Clownstücke, die „Werkstattbühne“, wie immer sehr innovativ, bringt das selbst entwickelte Stück „Die Stimme“ und Ibsens „Frau vom Meer“ heraus. Dass mehrmals jährlich die „Compagnia Teatro Dimitri“ kommt, ist klar. – Die Kurse für junge Leute sind zum Platzen voll. – Friedegund Schah verlässt uns, ihre Aufgaben der Raumkoordination übernimmt Dorothea Bassé-Sklenar. Durch ihre jahrelange pädagogische Arbeit ist sie bereits tief mit uns verbunden. – Das Café als zentraler Treffpunkt in der Innenstadt wird noch stärker genutzt: Lernen, Schularbeiten machen, Spielen, Erfahrungen austauschen. Aber auch politisch engagierte Gruppen wie Attac und Bürgerinitiativen. – Aus der Veranstaltungsreihe „Unsere Welt ist keine Ware!“ geht das Stuttgarter Wasserforum hervor. Zentrale Forderung: Wir wollen unser Stuttgarter Wasser wieder haben! Zunehmend wenden wir uns Fragen nach den Alternativen zur elitären Globalisierung zu. Die Friedenskarawane von Amit Weisberger und seiner jungen Familie auf ihrem Weg von Frankreich nach Jerusalem machen samt Pferd und Wagen bei uns Halt. Und auch der Wunsch vieler Elementarwesen und Naturgeister nach Kommunikation mit uns Menschen wird zur Sprache gebracht.

2004
4. Weltsozialforum in Mumbay/Indien: über 100.000 Teilnehmer. – In Südkorea stellen Wissenschaftler erstmals durch Klonen menschliche Embryos her. – Prozess gegen den belgischen Kinderschänder Dutroux. – Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl erwirkt Beschränkung der Öffentlichkeit zu Stasi-Akten. – Der internationale Gerichtshof in Den Haag erklärt in einem Gutachten den israelischen Sperrzaun im Westjordanland für völkerrechtswidrig. – Laut „Human Development Index“ der UNO ist in vielen Teilen der Welt der Lebensstandard heute niedriger als 1990. – Neue „Montagsdemonstrationen“ mit Hunderttausenden gegen die Agenda 2010 und die sogenannten Hartz-IV-Gesetze zur Absenkung der Arbeitslosenbezüge. – Folterungen im irakischen Abu-Ghraib-Gefängnis durch amerikanische Generäle und den US-Militärgeheimdienst. – Tragödie von Beslan: In einer Schule in Nordossetien nehmen Terroristen viele Hunderte von Menschen als Geiseln. Beim Sturm des russische Militärs schießen Terroristen auf fliehende Kinder. Über 500 Tote. – Das Welt-Klima-Schutz-Abkommen von Kyoto kann nach der Ratifizierung durch Russland auch ohne Einverständnis des USA in Kraft treten. – Das israelische Parlament billigt einen Plan des Abzugs aus dem Gaza-Streifen. – Jassir Arafat stirbt. – Die Amerikaner wählen George W. Bush erneut zu ihrem Präsidenten. – Orangene Revolution in der Ukraine. – In Südostasien reißt ein Tsunami-Seebeben mit seinen Flutwellen am zweiten Weihnachtstag 280.000 Menschen in den Tod.
Für unser Gebäude stehen lange notwendige Reparaturen an. Auch die Lebenshaltungskosten steigen. Doch die Stadt Stuttgart friert unsere Zuschüsse ein. Mehr und mehr sind wir auf Spenden angewiesen, wenn wir weiter machen wollen. – Die Künstlergruppe, die sich dem Forum Theater verbunden fühlt, ist gewachsen. Der Regisseur David Gravenhorst inszeniert nach „Ödipus“ von Sophokles jetzt „Die Glut“ von Marai und „Monsieur Ibrahim“ von Schmitt. Elke Woitinas arbeitet eng mit Maarten Güppertz zusammen. Gemeinsam entscheiden sie den Spielplan der Eigenproduktionen. – Immer mehr Gruppen wollen sich im Forum 3 treffen und fragen um Räume an: Menschenrechtsgruppen zu Kolumbien, Türkei oder Indonesien; Stadtjugendring; Jugendamt; Greenpeace- und Attacgruppen; Firmen für Fortbildungen ihrer Mitarbeiter oder Kunden. – Das Café hat seine Öffnungszeiten erweitert. Straffällig gewordene Jugendliche können Arbeitsstunden, welche sie in sozialen Einrichtungen zu absolvieren haben, bei uns ableisten. – Wir engagieren uns für eine bessere Verfassung für Europa. Konferenzen über wirtschaftliche Zukunftsfragen und alternative Medien finden statt. Mehrmals werden Seminare über Gewaltfreie Kommunikation angeboten. Das Haus platzt, als Michael Werner über seine Erfahrungen mit Lichternährung berichtet: seit Jahren lebt er, ohne feste und flüssige Nahrung zu sich nehmen zu müssen. Dreimal müssen wir die Veranstaltung wiederholen. – Im Herbst wird das Forum 3 fünfunddreißig Jahre alt. Wir feiern im kleinen Mitarbeiterkreis.


Wer noch Fragen hat:

Wenn Sie noch weitere Fragen zum Forum 3 haben, wenden Sie sich bitte an:
Ulrich Morgenthaler, Ulrich.Morgenthaler@forum3.de

Forum 3 e.V. – Gymnasiumstr. 21 – 70173 Stuttgart